Historisches
Der Hutzenabend ist seit Jahrhunderten ein fester Bestandteil der Advents- und Weihnachtszeit im Erzgebirge. Gemeinsames Essen und Trinken, Singen und Geschichten erzählen sind typisch für diese Zusammentreffen. Hutzenabende, erzgebirgisch auch „Hutznohmd“ genannt, wurden ursprünglich von den Frauen der Bergarbeiter ins Leben gerufen. Der erzgebirgisch-vogtländische Begriff „Hutzen“ bedeutet dabei so viel wie „zu den Nachbarn auf Besuch gehen“ oder „zusammenrücken“. Mitte des 16. Jahrhunderts war der Bergbau längst nicht mehr so ertragreich wie in seiner Blütezeit. Durch steigende Kosten für die Erzgewinnung sanken die Erträge – und damit auch die Löhne der Bergmänner. Um das Überleben zu sichern, mussten auch die Frauen der Bergleute Geld für die Familie verdienen. Arbeit fanden sie bei Barbara Uthmann, die ihre Leidenschaft für das Klöppeln an andere Frauen weitergab und deren Erzeugnisse gewinnbringend verkauften. Annaberg aber auch Schwarzenberg, Scheibenberg und Schneeberg wurden zu wichtigen Produktions- und Handelsstätten für erzgebirgische Klöppelerzeugnisse. Die Winter konnten dunkel, kalt und einsam sein. Um der Einsamkeit vorzubeugen, aber auch um Heizmaterialien zu sparen, trafen sich die Klöpplerinnen häufig zu gemeinsamen Abenden in den Stuben. Hier gingen sie ihrer Arbeit nach. Um Abwechslung zu schaffen, wurde gesungen und Geschichten erzählt. Anwesende Männer schnitzten, rauchten oder musizierten. Die Bewirtung wurde jedes Mal von einer anderen Familie übernommen. Die „Hutznstube“ und somit die Tradition des „Hutzens“ war geboren.[1]
Heute
Die Tradition des Hutzenabends wird auch in heutiger Zeit gepflegt. Im Erzgebirge trifft man sich in der Winterzeit nach alter Tradition in den Hutzenstuben und verbringt gemeinsame Zeit. Auch kommerziell sind Hutzenabende zu neuer Verbreitung gekommen. Eine Reihe von Gasthöfen und Pensionen laden unter dieser Bezeichnung zu geselligen Abenden mit Musik und Unterhaltung ein. Steht auch das Klöppeln nicht mehr im Mittelpunkt des Hutzenabends, so ist es doch noch immer ein Treffen, bei dem „zusammengerückt“ und sich rege ausgetauscht wird.[2]
Bei der PKP in Heinrichsort
Am 13. November fanden sich unsere Bewohner zu einem gemütlichen Hutzennachmittag in unserem Haus zusammen. Es wurde gesungen, getanzt und gelacht als das „Duo Rosenherz“ in munterer Runde aufspielte. Kurz vor 17 Uhr spielte das „Duo Rosenherz“ das letzte Lied an diesem gemütlichen Nachmittag an. Der Nutzennachmittag war wunderschön und ein gelungener Auftakt in die bevorstehende Weihnachtszeit. Am 06. Dezember laden wir unsere Bewohnerinnen und Bewohner zu unserer Bewohnerweihnachtsfeier mit dem „Singenden Bergmann“ ein. Bis dahin wünschen wir allen Bewohnerinnen und Bewohnern, Mitarbeitern, allen Angehörigen, Betreuern, Ärzten, Apothekern sowie allen Lieferanten einen ruhigen und besinnlichen 1. Advent.